Karriereschritte: So steuern Sie Ihre Karriere

Karriereschritte. In karrierebibel, von Sonja Dietz.

Karriereschritte. Jede Karriere hat ihre Phasen: Der Übergang von einer zur nächsten ist jeweils durch einen Karriereschritt gekennzeichnet. Den Anfang macht der Berufseinstieg, danach kommt die Zeit der Auf- oder Umstiege. Manchmal sind auch Seitwärtsbewegungen, Abstiege oder Auszeiten dabei. Wer immer den Überblick über die einzelnen Etappen behält, ist im Vorteil. Er kann seinen Werdegang besser steuern und ist weitgehend vor Überraschungen gefeit. Was dabei zu beachten ist.

Karriereschritte - X SIEBEN

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Karriereschritte: Wer sie plant, ist klar im Vorteil

Seien wir ehrlich: Wir alle streben nach Entwicklung und Selbstverwirklichung. Eine gute Karriereplanung hilft, den eigenen Werdegang an den eigenen Zielen auszurichten.

Dazu sollten Sie von Karriereschritt zu Karriereschritt denken und jeden davon so sorgfältig wie möglich planen. Der Effekt: Ihre Karriere übernimmt nicht die Kontrolle über Sie, sondern Sie über Ihre Karriere. Zum ersten Mal Gedanken machen sollten Sie sich beim Einstieg in den Job.
 

Karriereschritte: (Berufs-)Einstieg

Berufseinsteiger können sich heute meist zwischen einer Vielzahl an Angeboten von verschiedenen Arbeitgebern entscheiden, denn der Arbeitsmarkt meint es gut mit ihnen. Das sollten Sie nutzen! Um einen guten Start in das Berufsleben hinzulegen, sollten Sie bei dem Betrieb anheuern, der Ihnen die besten Chancen auf eine optimale Karriere bietet.

Sich mit einer schlechteren Alternative zufrieden zu geben, ist hingegen nicht empfehlenswert. Denn das geht meist einher mit schlechteren Arbeitsbedingungen, Entwicklungschancen und Weiterbildungsangeboten. Im Endeffekt machen Sie nicht die Erfahrungen, die Sie in der gleichen Zeit machen könnten. Das kann Ihre Karriere negativ beeinflussen.

Tipp: Nicht immer müssen die großen Namen bei der Auswahl des Arbeitgebers das Rennen machen. So mancher Hidden Champion bietet oft die besseren Bedingungen, während sich die Big Player mit dem großen Markennamen auf selbigem ausruhen und gar nicht so viel für ihre Mitarbeiter tun. Die entsprechenden Informationen finden Sie auf der Karriereseite oder auf den Social Media-Auftritten der Unternehmen.

Machen Sie sich die Mühe, sie intensiv zu lesen. Es lohnt sich! Falls Sie sich bei der Arbeitgebersuche dennoch fragen: Passt das Unternehmen zu mir?, scheuen Sie nicht den Griff zum Telefon und haken bei der Personalabteilung nach.

Gerade, wenn Sie mehrere Stellenangebote haben, sollten Sie die Vorzüge der verschiedenen Organisationen gut miteinander vergleichen, um das Beste herauszufiltern. Hier helfen die folgenden Fragen weiter:

  • Entspricht das Angebot meinem Wunschberuf?
  • Interessieren mich die Themen, Aufgaben und Fachbereiche des Arbeitgebers?
  • Habe ich in den Bereichen bereits praktische Erfahrungen gesammelt und kann sie einbringen?
  • Will ich diesen Karrierepfad weiter gehen oder reizt mich ein anderer mehr?
  • Würde mich ein alternatives Angebot persönlich und fachlich mehr weiterbringen als das vorliegende?

Ist es vollbracht und der Berufseinsteiger hat seine Wunschstelle an Land gezogen, sollte er das Beste aus den gebotenen Möglichkeiten machen. So gelingt’s:

  • Fragen, Fragen, Fragen

    Gerade die Onboarding-Phase, also die Einarbeitungszeit, ist eine sehr wichtige Zeit in Ihrer Karriere. Sie werden in der Regel einem erfahrenen Mentor zugeordnet, der Ihnen Abläufe und Arbeitsinhalte zeigt. Er führt Sie auch in das informelle Gefüge des Unternehmens ein. Nutzen Sie die Chance und fragen Sie den Kollegen alles, was Sie wissen wollen. Genau das ist sein Job und meist werden Mitarbeiter ausgewählt, die auch jede Frage gerne beantworten.

  • Loyalität

    Anfangs kennen Sie Kollegen noch nicht besonders gut und wissen nicht, wie sie ticken. Vermeiden Sie es daher, sich in Klatsch und Tratsch hineinziehen zu lassen. Sonst ist die Gefahr groß, dass Sie zwischen die Fronten geraten. Wechseln sie lieber das Thema und sprechen über das Wetter, Rezepte oder Sportereignisse.

  • Zurückhaltung

    Wer sein Wissen als Berufseinsteiger zu stark in den Mittelpunkt stellt, gerät schnell ins Abseits. Denn von unerfahreneren Kollegen wird zunächst erwartet, dass sie ihr Know-how zwar einbringen, aber nicht zu jedem Thema ihren Senf dazu geben. Das wirkt aufdringlich und besserwisserisch. So sammeln Sie keine Pluspunkte.

  • Zusammengehörigkeit

    Je näher sie den Kollegen kommen, umso mehr können Sie sich beruflich und persönlich einbringen. Verpassen Sie daher keine Gelegenheit, sie besser kennenzulernen. Lassen Sie also zum Beispiel den gemeinsamen Gang zur Kantine nicht aus. Scheuen Sie sich auch nicht, eine Kaffeepause einzulegen, um mit anderen zu plaudern. So lange Sie’s mit den Pausen nicht übertreiben, dürfte niemand im Unternehmen ein Problem damit haben.

 

Karriereschritte: Aufstieg

Wer drei, vier Jahre auf der gleichen Position verbracht hat, kennt seinen Job aus dem Effeff. Das ist schön, weil endlich dieses anfängliche Gefühl der Unsicherheit verflogen ist. Aber auf der anderen Seite bietet der Berufsalltag auch keine wirklichen Überraschungen mehr.

Das kann dazu führen, dass Langeweile aufkommt und mit ihr Fehler Einzug halten. Denn wer sich langweilt, konzentriert sich nicht mehr richtig. Das wird Sie in der Karriere nicht weiterbringen.

Um das zu vermeiden, sollten Sie frühzeitig Karriereschritt zwei in Angriff nehmen: Den Aufstieg. Früher gab es in einer Lebenskarriere immer nur die eine Richtung – nach oben. Inzwischen bieten aber immer mehr Betriebe ihren Mitarbeitern auch die Möglichkeit einer Fachkarriere an. Also: Statt des Aufstiegs in die Führungsetage den Sidestep in einen Spezialistenjob.

Aus gutem Grund. Nicht jeder eignet sich zum Manager, wie die US-Autoren Laurence J. Peter und Raymond Hull bereits 1969 festgestellt haben. Sie definierten das Peter-Prinzip. Diesem zufolge werden in manchen Firmen Angestellte so lange befördert, bis sie auf einen Posten gelangen, auf dem sie inkompetent sind, weil er sie überfordert.

Das hat sich verändert. Inzwischen befördern viele Betriebe nicht mehr bis zur Unfähigkeit, sondern bieten verdienten Mitarbeitern alternative Karrieren an, die auf das Fachliche ausgerichtet sind. Sie führen dann keine Abteilungen, sondern arbeiten zum Beispiel in Projektteams zu verschiedenen Schwerpunkten mit oder leiten diese an.

Mitarbeiter tragen bei diesen Karriereentscheidungen natürlich eine Mitverantwortung. Sie sollten sich daher frühestmöglich klar darüber werden:

  • Will ich eine Fachkarriere einschlagen?
  • Sehe ich mich im Management eines Unternehmens?

Tritt dann eines Tages der Ernstfall ein und Ihnen wird zum Beispiel im jährlichen Feedbackgespräch eine Beförderung in Aussicht gestellt, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Vorgesetzten die Möglichkeiten ausloten, die am besten zu Ihren eigenen Vorstellungen passen. Dabei kommt es auf die folgenden Aspekte an:

  • Eine gute Selbsteinschätzung

    Der Schritt ins Management verlangt Ihnen neue Fähigkeiten ab: Personalführung, Managementtechniken und, und, und. Wollen Sie das? Falls ja sprechen Sie Ihre Führungskraft auf gezielte Trainings zur Vorbereitung an. Management-Skills fallen schließlich nicht vom Himmel. Sie müssen trainiert werden. Wollen Sie sich lieber aufs Fachliche spezialisieren, äußern Sie diesen Wunsch offen und fragen Sie nach fachlichen Trainings, die Ihnen helfen, ihren Spezialistenstatus zu verfestigen und Ihr Unternehmen inhaltlich voranzubringen.

  • Das optimale Jobprofil

    Arbeiten Sie gemeinsam mit Ihrem Vorgesetzten ein Jobprofil aus, das zu Ihren Karrierevorstellungen passt. Darauf basierend kann der Arbeitsvertrag ausgestaltet werden. Achten Sie darauf, dass das neue Jobprofil nichts beinhaltet, was Sie (noch) nicht ausfüllen können. Das kann der Anfang vom Ende sein und die Überforderung nimmt ihren Lauf.

 

Karriereschritte: Umstieg

Doch manchmal bieten sich innerhalb eines Unternehmens nicht die Karrierechancen, die sich Arbeitnehmer wünschen. Zum Beispiel, weil die Organisation den Aufbau von Fachlaufbahnennicht als weiterführende Karriereoption unterstützt.

Wollen Sie aber genau das, macht es Sinn zu hinterfragen, ob Sie nicht den Job wechseln sollten. Auch das ist ein Karriereschritt, der gut überlegt und geplant sein will: Der Umstieg aus dem aktuellen Unternehmen in ein neues.

Bevor Sie handeln, sollten Sie sich die folgenden Fragen stellen:

  • Macht mir die Tätigkeit noch genauso viel Spaß wie zu Beginn meiner Laufbahn?
  • Geht es mir abends gut, wenn ich nach Hause komme?
  • Tue ich das, was ich am besten kann?
  • Werde ich gemäß meiner Fähigkeiten eingesetzt?
  • Fühle ich mich genug gefordert?
  • Freue ich mich morgens auf meine Arbeit?
  • Identifiziere ich mich noch mit meinem Arbeitgeber?
  • Habe ich die angemessene Chance, mich in meinem Unternehmen weiterzuentwickeln?

Ganz ehrlich? Beantworten Sie die Mehrzahl dieser Fragen mit „nein“, dann stehen alle Zeichen auf Jobwechsel. Ist die Entscheidung gefallen, sollten Sie auch hier nichts unbedacht lassen.

Ähnlich wie beim Berufseinstieg geht es erneut darum, die besten Chancen auszuloten, um sich letztlich für einen Arbeitgeber zu entscheiden, der die perfekten Bedingungen bietet. Nur dann ist dieser Karriereschritt auch von Erfolg gekrönt. Ansonsten besteht die Gefahr, vom Regen in die Traufe zu kommen. Überlassen Sie also beim Job-Umstieg nichts dem Zufall.

Dieser Schritt wird nur dann zur Zufriedenheit ausfallen, wenn Sie die Dinge, die Sie an Ihrer jetzigen Arbeit stören, ins Positive kehren können. Und das steht und fällt mit der Wahl des perfekten Arbeitsplatzes. Das ist dabei zu beachten:

    • Ziele feststecken

      Hinterfragen Sie nochmals genau, aus welchem Grund Sie wechseln wollen. Setzen Sie sich auf Basis dessen Ziele, die Sie in Ihrer Laufbahn erreichen wollen. Welche Perspektiven, Chancen und Möglichkeiten sollte Ihnen der neue Arbeitgeber bieten, damit diese in greifbare Nähe rücken? Auf dieser Grundlage können Sie die Mehrwerte von Arbeitgebern, die zum Beispiel in Stellenanzeigen zur Sprache kommen, durchleuchten.

    • Bewerbungsunterlagen auf den neuesten Stand bringen

      Wissen Sie, was Sie wollen, müssen Sie nur noch Ihren Wunscharbeitgeber davon überzeugen, dass dieser auch Sie will. Bringen Sie dazu Ihre Bewerbungsunterlagen auf den neuesten Stand. Lassen Sie neue Bewerbungsfotos anfertigen und aktualisieren Sie Ihren Lebenslauf. Wichtig: Entwerfen Sie für jeden Arbeitgeber ein individuelles Anschreiben.

    • Den richtigen Arbeitgeber finden

      Es gibt verschiedene Wege, um einen neuen Arbeitgeber zu finden. Meistens gelingt das immer noch ganz klassisch über die Recherche ausgeschriebener Stellen auf einem Jobportal. Allerdings sollten Sie sich Gedanken machen, auf welchem Sie suchen. Es gibt inzwischen tausende Jobboards mit unterschiedlichen Ausrichtungen. Beginnen Sie Ihre Recherche auf den Jobbörsen, die zu Ihrer beruflichen Ausrichtung passen.

 

Karriereschritte: Auszeit

Es gibt aber auch Situationen im Leben, bei denen die Karriere weder nach oben noch zur Seite geht. Stattdessen ist eine Auszeit angesagt. Dafür gibt es alle möglichen Gründe. Und garantiert nicht alle davon sind negativ:

Die meisten Auszeiten lassen sich gut planen. Darauf sollten Sie achten:

  • Absprache mit dem Arbeitgeber

    Egal, ob es sich um eine Pause von der Karriere oder eine intensive Weiterbildung handelt, in jedem Fall sollten Sie Ihren Arbeitgeber frühzeitig mit ins Boot holen. Meist mit einem halben Jahr Vorlauf. Der Arbeitgeber erhält so die Chance, die Vorkehrungen für Ihre Abwesenheit zu treffen. Das ist nur fair. Vereinbaren und planen Sie in dieser Zeit gemeinsam die Dauer und Art der Auszeit.

  • Elternzeit beantragen

    Ähnliches gilt bei der Elternzeit. Diese muss mindestens sieben Wochen vor Antritt schriftlich beim Arbeitgeber beantragt werden. Sie kann bis zu drei Jahre dauern. Innerhalb dieser Zeit besteht das Arbeitsverhältnis weiter. Der Arbeitnehmer kann, muss aber nicht arbeiten. Bis zu 30 Stunden maximal. Nach Ablauf der Elternzeit kehrt der Arbeitnehmer zu den ursprünglichen Konditionen seines Vertrages zurück.

  • Finanzlage klären

    Während frisch gebackene Eltern oder auch pflegende Familienmitglieder eine finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten, fließt während anderen Auszeiten wie einem Sabbatical meist kein Geld. Insofern ist es wichtig, vor einem solchen Karriereschritt einen Kassensturz zu machen: Reicht der vorhandene finanzielle Puffer für diese Zeit aus? Wie viel können Sie in einem Monat ausgeben? Wichtig dabei ist: Kalkulieren Sie nicht zu knapp und planen Sie Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben ein. Manche Arbeitgeber bieten ihren Mitarbeitern aber auch an, das Geld für ein Sabbatical vorzuarbeiten. Dann gehen Sie zum Beispiel drei Jahre lang für Drei Viertel ihres Einkommens arbeiten und bekommen die gleiche Summe während Ihrer einjährigen Auszeit ausbezahlt. Fragen Sie frühzeitig danach, wenn Sie eine befristete Auszeit planen.

  • Die Rückkehr vorbereiten

    Tatsächlich sollten Sie sich bereits vor Ihrer Auszeit Gedanken machen, wie Sie es mit der Rückkehr handhaben wollen. Wollen Sie in Ihre alte Position zurück? Oder bilden Sie sich fort, mit dem Ziel, direkt im Anschluss eine höhere Position zu bekleiden? Wollen Sie möglicherweise Aufgaben und Ihre Stellung reduzieren? In diesem Fall spricht man von Downshifting. All das sollten Sie vorab mit Ihrem Arbeitgeber klären und das Ganze vertraglich absichern. Tun Sie das nicht, kann es passieren, dass der Betrieb relativ frei über Ihre Position nach der Rückkehr aus der Auszeit bestimmt. Das ist möglich. Die neue Position muss nur vergleichbar mit der alten Stelle und zumutbar sein. Juristen bezeichnen das erweitertes Direktionsrecht. Es ist in vielen Arbeitsverträgen verankert. Wollen Sie nach Ihrer Auszeit keine bösen Überraschungen erleben, sollten Sie solche Details vorher überdenken und ansprechen. Sonst rächt sich dieser Karriereschritt.

 

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