Weiterbildung wird zunehmend mehr zur Privatsache

Weiterbildung zunehmend Privatsache, insbesondere bei digitalen Kompetenzen. Von Christoph Niewerth:

digitalen Kompetenzen - X SIEBEN

Quelle: Pixabay

Unternehmen und Mitarbeiter wissen: Ständige Weiterbildung sichert Job und Einkommen. Das gilt erst recht, wenn es um das Aneignen der richtigen Kompetenzen für Digitalvorhaben geht. Umso mehr erstaunt, dass gerade die hoch qualifizierten Mitarbeiter in puncto Entwicklung ihres Wissens nicht den entsprechenden Management-Support erhalten. Das zeigt eine erst kürzlich durchgeführte Studie.

Bei digitalen Kompetenzen in der Weiterbildung verlassen sich die Mitarbeiter vor allem auf eins: sich selbst

Vor vier Jahren haben die deutschen Arbeitgeber für die betriebliche Weiterbildung noch tief in die Tasche gegriffen und mehr als 33 Mrd. Euro dafür ausgegeben. Doch dieses finanzielle Engagement sinkt anscheinend: Von den in der Studie befragten Wissensarbeitern, also hoch qualifizierten Fachkräften und klassischen Führungskräften, geben 62 Prozent an, dass sie sich in Eigenregie weiterbilden.

59 Prozent von ihnen wollen dafür sogar ihre Freizeit opfern. Erstaunlicherweise begrüßen dies die befragten Führungskräfte. Aber worauf fußt diese Entwicklung? Die Erklärung liegt nahe: Zum einen haben die Fachkräfte, bedingt durch eine hohe Projektlage, viel weniger Zeit als bisher, sich um ihre Weiterbildung zu digitalen Kompetenzen während der Arbeitszeit zu kümmern. Zum anderen ist diese Erkenntnis ein klares Indiz dafür, dass Fachkräfte mehr Wertschätzung und Unterstützung durch die Führungskräfte benötigen.

Hoch qualifizierte Fachkräfte haben ihr eigenständiges Handeln in Bezug auf die Weiterentwicklung ihres Könnens schon derart verinnerlicht, dass sie deren Verwirklichung verstärkt selbst in die Hand nehmen. Anstatt zuzusehen, sollten Unternehmen hier jedoch schnellstens aktiv werden, indem sie beispielsweise die Weiterbildungsmaßnahme des Mitarbeiters in seiner Freizeit finanzieren oder Sonderurlaubstage genehmigen. Mit diesem Investment zeigen sie der Belegschaft Wertschätzung für deren Arbeit und binden sie gleichzeitig emotional an das Unternehmen. Das kostet weitaus weniger als die Suche nach einem neuen Mitarbeiter.

Das Thema Digitalisierung hängt in der Führungsebene fest

Allen noch so prominenten internationalen Prognosen zum Trotz, sind 71 Prozent der Fachkräfte davon überzeugt, dass weder die Automatisierungswelle noch die durch künstliche Intelligenz gestützten Software-Programme ihrer wissensbasierten Arbeit mittel- oder langfristig etwas anhaben können. Aufgrund ihres Know-hows gehen sie davon aus, von den digitalen Rationalisierungswellen eher nicht betroffen zu sein.

Dieser unerschütterliche Glaube an die eigenen Fähigkeiten erstaunt vor allem deshalb, weil die Entwicklung von softwarebasierten Programmen schon länger keinen Halt mehr vor routine- und wissensbasierten Tätigkeiten macht. Dies ist auch den Führungskräften bewusst: 58 Prozent von ihnen meinen, dass ihre Fachkräfte ihr erlerntes Wissen und ihr Methodenset im Zuge der Digitalisierung immer häufiger über Bord werfen müssen.

Die Ansichten beider Parteien gehen deutlich auseinander, weil die Diskussion um die Konsequenzen und Handlungsfelder der Digitalisierung primär in Führungsetagen der Unternehmen stattfindet. Mitarbeiter blicken dieser Entwicklung mit weniger Gelassenheit entgegen …

 

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