Der Triumph des Underdogs

Zukunft

Triumph des Underdog. In “Die Presse”, von Redaktion.

Triumph des Underdogs - X SIEBEN

Fotoquelle: Pixabay

Warum lieben wir Filme über Loser, Waisenkinder und Underdogs so sehr? Weil sie uns sagen: Wenn er das Hindernis überwindet, schaffe ich das auch. Deshalb hilft uns Hollywood auch im Job.

In Rocky nützt der erfolglose Boxer Rocky Balboa die Chance seines Lebens und besiegt (fast) den amtierenden Schwergewichtsweltmeister. Mit Mut und Kampfgeist gewinnt er die Herzen des Publikums und das seiner Angebeteten.

In Krieg der Sterne befreit der (vermeintliche) Waisenjunge Luke Skywalker die Galaxie vom übermächtigen Darth Vader.

 

In Slumdog Millionaire beantwortet der Straßenjunge Jamal Malik, auch ein Waise, selbst die letzte und schwierigste Frage in einem Fernsehquiz – nicht um das Geld einzustreifen, sondern um die Liebe seines Lebens auf sich aufmerksam zu machen.

Was haben die drei Filme gemeinsam? Sie handeln von Waisen, Losern, Underdogs, die sich Herausforderungen stellen, die größer sind als sie selbst. Dabei wachsen sie über sich hinaus und erringen Siege, die ihnen niemand (am wenigsten sie selbst) zugetraut hätte.

Der Archetypus des Underdog-Heros ist eines der beliebtesten Motive Holly- (und Bolly-)woods. Nicht nur: Auch Politiker inszenieren sich gerne als Underdog-Heros, die von ganz unten kommen. Bill Clinton war der „Junge aus einer Kleinstadt namens Hope“. Barack Obama, Sohn einer weißen Mutter und eines schwarzen Vaters, betont oft, dass er seinen Vater mit zehn Jahren zum letzten Mal sah, ein Quasi-Waise also.

Das Publikum liebt Waisen-/Loser-/Underdog-Filme. Warum? Weil es keine Kunst ist, die Prüfungen des Lebens zu bestehen, wenn einem Eltern, Lehrer, Geld den Rücken stärken. Der Underdog-Hero ist ganz auf sich allein gestellt. Seine Leistung wiegt umso mehr.

 

Das betrifft Sie nicht?

 

Wenn Sie – und das ist im Job unvermeidlich – das nächste Mal schier unüberwindlichen Hindernissen gegenüberstehen und sich fragen: Warum ich, warum jetzt, dann denken Sie an Rocky, Luke Skywalker und Jamal Malik: Welche Charakterqualität ist jetzt, in dieser Situation gefragt?

Mut, Durchhaltevermögen, Kreativität, ein schlaues Köpfchen, Geduld? Vielleicht eine, die Sie bisher ignoriert und beiseitegeschoben haben? Wäre es nicht fein, diese Qualität genau jetzt zu besitzen?

Oder: Sie herauszuholen, weil sie doch ohnehin die ganze Zeit in Ihnen schlummert und nur darauf wartet, sich zu zeigen?

Das ist die Botschaft des Underdog-Heros. Wenn er über seinen Schatten springen kann, können Sie das auch.

 

Bewerbungshürden und wie man sie überwindet

 

  • Inserat entdeckt? Sofort reagieren. Nicht nächste Woche. Wer einen Job wirklich will, beeilt sich.
  • Lebenslauf. Übersichtlich, kurz & knackig – so wünschen sich das Recruiter. Sie wollen nicht lange suchen, sondern die relevanten Infos sofort finden. Die Gestaltung darf kreativ sein, aber wichtiger ist die Übersicht.
  • Anschreiben. Ein gutes Motivationsschreiben ist handgefertigt. Kein Copy & Paste, das durchschauen Profis sofort. Etwa an der Formulierung „Ich möchte gern in Ihrem Unternehmen arbeiten“. Was für alle passt, interessiert niemanden.
  • Teamfähig. 90 Prozent aller Bewerber behaupten das von sich im Motivationsschreiben. Ob sie es wirklich sind, findet der Recruiter nicht heraus, indem er direkt fragt (Was werden Sie wohl antworten?). Sondern er bringt Sie in Situationen, in denen sich die gewünschte Eigenschaft zeigt. Oder er lässt Sie Geschichten erzählen, in denen sie zum Tragen gekommen ist.
  • Hobbys. Nicht darauf vergessen. Weil sie Profil verleihen und Anknüpfungspunkte im Gespräch sind. „Lesen, Freunde treffen und Kino“ ist fad. Was lesen Sie  – über Vulkanologie oder Science Fiction? Was unternehmen Sie mit Ihren Freunden? Welche Filme schauen Sie sich an? Bitte nicht schummeln: Wer erst ein einziges Mal segeln war, trifft mit Pech auf den Landesmeister. Und ist ganz schnell aufgeblattelt.
  • Initiativbewerbung. Hier heißt es extra viel nachdenken. Welche Position wollen Sie? Gibt es die im Unternehmen überhaupt? Wer sich initiativ bewirbt, muss Interesse wecken. Und klar sagen: „Ich möchte das gerne machen, gibt es bei Ihnen die Möglichkeit?“ Tipp: Ist ein Online-Bewerbungstool vorhanden, dieses zusätzlich zur Mail benutzen. Weil das der formal gewünschte Weg ist.
  • Noten. Kein Einser-Student? Kein Problem. Mindestens ebenso überzeugen Lebhaftigkeit, Engagement, Stolz auf bisher Geleistetes und das gewisse „Funkeln in den Augen“.
  • Praxis. Es gibt beide Varianten. Die einen sagen, ohne Praxis kein Job. Die anderen sagen, dass nur die Persönlichkeit zählt. Und dass man die Praxis ja auch noch später erwerben kann.
  • Abturner. Es gibt ein paar Dinge, die Recruiter gar nicht mögen. Lieblose, vor Rechtschreibfehlern strotzende Unterlagen. Unvollständige, lückenhafte oder inkonsistente Lebensläufe. Da weiß jeder, dass der Bewerber etwas zu verstecken hat. Warum nicht offen zu einer Weltreise, einem abgebrochenen Studium oder einer Phase der Arbeitslosigkeit stehen?
  • Gehalt. Auch hier wird oft herumgeeiert. Im Internet sind die kollektivvertraglichen Mindestgehälter leicht zu finden. Wieso kennt sie niemand? Wieso sagt niemand „Ich bin das wert“?
  • Fragen. Ärgerlich finden Recruiter es auch, wenn Bewerber gar keine stellen. Oder nur Alibifragen, die sie aus der Firmenhomepage nehmen. Um beim Beispiel der Teamfähigkeit zu bleiben: Warum nicht fragen, wer der Chef, wie groß das Team ist und wer die Kollegen sind? An welchen Projekten man gerade arbeitet?
  • Zu guter Letzt eine wirklich gute Frage: „Wenn wir in einem Jahr wieder zusammensitzen, woran erkennen Sie, dass ich gut gearbeitet habe?“ Das zeugt von Vorausdenken, Leistungswillen und echtem Interesse. Drei Fliegen mit einer Klappe!

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