Beruflicher Umstieg: So finden Sie in den richtigen Job

Erfolg

Beruflicher Umstieg – Job finden. In Capital, von Jannike Stöhr.

Beruflicher Umstieg - X SIEBEN

Fotoquelle: Pixabay

Millionen Menschen sind beruflich frustriert und spielen mit dem Gedanken, ihren Job zu kündigen. Die wenigsten setzen ihren Plan in die Tat um. Hier erfahren Sie, wie ein Umstieg in verschiedenen Lebenslagen funktionieren kann.

 

Vor fünf Jahren bin ich ausgestiegen, um umzusteigen. Wohin es gehen sollte, wusste ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Eine persönliche Krise half mir, den Absprung aus meiner langjährigen Unzufriedenheit zu schaffen. Innerhalb eines Jahres testete ich 30 verschiedene Jobs. Ich lernte dabei, wann Menschen zufrieden in ihren Jobs waren und wie Berufsorientierung funktionieren muss, damit man nach der Phase der Orientierung sagen kann: Ja, hier gehöre ich hin. Von der Vorstellung des einen Traumjobs löste ich mich. Heute führe ich ein erfülltes Berufsleben.

Als ich ausstieg, war ich 27 Jahre alt. Ich hatte keine Familie und keine finanziellen Verpflichtungen. Wenn ich erst einmal ein gewisses Alter erreicht hätte und für Kinder die Verantwortung trüge, dann sähe die Lage anders aus, hörte ich oft, wenn ich von meinen Erfahrungen berichtete. Auf einer Konferenz lernte ich Emilio Galli Zugaro kennen. Auch er war ein Umsteiger. Ansonsten unterschieden wir uns grundlegend. Emilio Galli Zugaro stieg in seinen Fünfzigern um, war zuvor Top Manager bei der Allianz, ist verheiratet und hat die Verantwortung für vier Kinder.

Wie hatte sein Umstieg funktioniert? Wie meiner? Und wie die unserer Klienten, die wir nach unserer beruflichen Neuerfindung durch ähnliche, individuelle Lebenssituationen begleitet hatten? Trotz all der unterschiedlichen Lebensphasen und Verantwortlichkeiten gab es Gemeinsamkeiten. Die erfolgreichen Umstiege liefen nach bestimmten Mustern ab. Unsere Erkenntnisse verarbeiteten wir in unserem Buch „Ich bin so frei – Raus aus dem Hamsterrad, rein in den richtigen Job“.

 

Bestandsaufnahme machen

Wer sich erfolgreich verändern will, tut gut daran, zuallererst eine Bestandsaufnahme zu machen. Welche Stärken und Talente habe ich? Auf welche Erfahrungen kann ich zurückgreifen? Was macht mir Spaß? Was ist mir wichtig? Es gibt viele Methoden, darüber Klarheit zu gewinnen. Das können zum Beispiel Gespräche mit Menschen aus dem eigenen Umfeld sein oder Persönlichkeitstests (zum Beispiel Strengths Profiles), die dabei helfen, die eigenen Stärken zu identifizieren.

Erstes Zielbild entwickeln

Ist die Bestandsaufnahme gemacht, wird es Zeit, die ersten Thesen aufzustellen und ein Zielbild zu entwickeln. Wie viel Veränderung brauchen Sie wirklich? Suchen Sie einen anderen Beruf oder nur eine atmosphärische Veränderung? Haben Sie berufliche Träume, die Sie nicht umgesetzt haben, weil Ihnen die Entschiedenheit oder die Selbstsicherheit fehlte? Wo können Sie Ihre Stärken einsetzen?

Ein Ziel vor Augen zu haben, ist wichtig für die eigene Motivation und die wiederum ist wichtig dafür, den Umstieg erfolgreich zu meistern. Um Missverständnissen vorzubeugen: Zu diesem Zeitpunkt ist noch nicht entschieden, wo Ihr beruflicher Weg hinführen wird. Die Thesen dienen dazu, Ihre Optionen einzugrenzen und Sie handlungsfähig zu machen. Wer den Anspruch hat, das perfekte Ziel zu erdenken, der trägt weder der Realität Rechnung noch wird er jemals ins Handeln kommen.

Das Umfeld einbinden

Unsere Freunde und unsere Familie interessieren sich dafür, was wir machen. Manche beruflichen Entscheidungen haben sogar unmittelbare Auswirkungen auf die Menschen in unserer nahen Umgebung. Alleine geht es zwar auch, aber mit den Freunden und der Familie geht es besser. Oftmals sind es die sogenannten „Weak Ties“, also die Menschen, zu denen wir über lose Verbindungen verfügen, die bei einem Umstieg besonders hilfreich sind. Auch der Arbeitgeber kann eine Rolle bei der beruflichen Neuorientierung spielen, denn ein Umstieg muss nicht zwangsläufig im Wechsel des Arbeitgebers resultieren. Um erfolgreich zu wechseln, sollte man sich der beteiligten Stakeholder bewusst sein, sie idealerweise einbinden, auf jeden Fall berücksichtigen.

Ausprobieren

Und: Action! Die grandiosesten Pläne scheitern am Schreibtisch. Wer Thesen aufgestellt hat, sollte sie in der Realität überprüfen. Ist es wirklich erfüllend, ein Café im Urlaubsort zu betreiben? Bin ich als Mitarbeiter im Hospiz wirklich richtig aufgehoben? Wie ist es als selbstständiger Coach zu arbeiten? Je nach zeitlichen und finanziellen Ressourcen können Sie das Ausmaß des Ausprobierens festlegen. Ob berufsbegleitend oder in einer Auszeit, es gibt viele Arten, den eigenen Berufswunsch dem Realitätscheck zu unterziehen.

Im Tun, wird sich Ihr Zielbild schärfen und schlussendlich der Entschluss heranreifen, zu neuen beruflichen Ufern aufzubrechen. Dann gilt es den Umstieg vorzubereiten und den Absprung zu wagen. Wenn Sie bis hierhin gelesen haben, dann seien Sie sicher: Es wird sich lohnen.

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