9 Gründe, weshalb Überpünktlichkeit Ihrer Karriere schadet

Fünf Minuten vor der Zeit ist des Deutschen Pünktlichkeit. Irgendwie scheint dieses Sprichwort nie aus der Mode zu kommen. Doch wussten Sie, dass nicht nur ständiges Zuspätkommen im Job einen schlechten Eindruck hinterlassen kann, sondern auch andauerndes „Zufrühkommen“? Aber wieso?

 

Überpünktlichkeit und Karriere - X SIEBEN

Fotoquelle: Pixabay

 

Zuspätkommen kann zum Kündigungsgrund werden

Es gibt Menschen, die sind scheinbar immer zu spät. Egal, ob sie zum Essen verabredet sind, einen Bus erreichen müssen oder am Morgen ein Meeting haben: Das Einzige, worauf Sie sich bei diesen Zuspätkommern verlassen können, ist ihre Unpünktlichkeit. Und nein, es handelt sich dabei nicht nur um Frauen, weil diese zu lange vor dem Spiegel standen. Stattdessen meint der Zeitforscher Dr. Marc Wittman jetzt herausgefunden zu haben, dass Unpünktlichkeit in den Genen verankert ist.

Genetisch oder nicht: Im Berufsleben wird diese Ausrede wohl kaum Bestand haben. Chronische Unpünktlichkeit kann schlimmstenfalls sogar zu einer Abmahnung bis hin zur Kündigung führen. Wenn Sie also „zur Sicherheit“ ab sofort immer schon 15, 20 oder 30 Minuten vor Arbeitsbeginn am Schreibtisch sitzen, drohen Ihnen solche rechtlichen Konsequenzen nicht. Dennoch können Sie dadurch indirekt Ihrer Karriere schaden. Wir wären nicht in Deutschland, wenn nicht einmal die Sache mit dem

„Fünf Minuten vor der Zeit ist des Deutschen Pünktlichkeit“

einen Haken hätte. Schließlich machen wir es uns hierzulande gerne und häufig unnötig kompliziert.

Warum Pünktlichkeit nicht Ihre „Nummer sicher“ ist

Zu spät darf ich nicht kommen, zu früh aber auch nicht, regen Sie sich jetzt auf? Natürlich ist es unmöglich, dass Sie stets auf die Minute genau am Arbeitsplatz, bei einem Meeting oder sonstigen Termin auftauchen. Also keine Sorge: Fünf Minuten vor der Zeit sind völlig in Ordnung. Auch zehn Minuten zu früh zu sein, wird Ihnen niemand übelnehmen. Doch wer 15 Minuten oder mehr „überpünktlich“ ist, kassiert dafür vielleicht miese Stimmung unter Kollegen, Gesprächspartnern & Co. Aber wieso? Wir haben neun Gründe für Sie zusammengetragen, weshalb Überpünktlichkeit Ihrer Karriere fast so sehr schadet wie Unpünktlichkeit:

 

Grund #1: Sie verbreiten Stress

Nehmen wir einmal an, Sie wurden zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Dass Unpünktlichkeit ein echter Fauxpas ist, brauchen wir Ihnen sicherlich nicht erzählen. Doch versetzen Sie sich einmal in die Lage des Personalers: Der Bewerber sitzt bereits 20 Minuten vor dem Termin in der Lobby und wartet. Wie würden Sie sich fühlen? Richtig: gestresst!

„Gewisse Leute sind äußerst vielseitig.
Sie verstehen es vorzüglich, uns das Zusammenleben mit ihnen
auf vielerlei Art und Weise schwer zu machen.
(Ernst Ferstl)

Erst einmal würden Sie einen verstohlenen Blick auf die Uhr werfen, um zu prüfen, ob Sie eventuell die Zeit vergessen haben. Anschließend suchen Sie so schnell wie möglich alle Unterlagen zusammen, welche Sie eigentlich noch einmal vor dem Gespräch in Ruhe studieren wollten. So oder so ähnlich wird es nicht nur dem Personaler gehen, wenn Sie viel zu früh zum Bewerbungsgespräch erscheinen, sondern auch all Ihren Kollegen, Vorgesetzten, Geschäftspartnern oder Kunden bei Terminen jeder Art. Durch Ihre Überpünktlichkeit verbreiten Sie also unwillkürlich Stress und setzen Ihre Gesprächspartner unnötig unter Druck.

Grund #2: Sie wirken überkorrekt

Es gibt Menschen, die wirken immer irgendwie steif, überkorrekt und als hätten sie einen Stock im Allerwertesten. Möchten Sie ein solcher Mensch sein? Wer stets überpünktlich erscheint, hinterlässt nämlich genau solch einen unsympathischen Eindruck.

Menschen machen schließlich Fehler und dazu gehört auch hin und wieder ein wenig Unpünktlichkeit. Fehlbarkeiten machen sympathisch, weil wir uns mit ihnen identifizieren können und sie uns den Druck zur Perfektion von den Schultern nehmen. Wenn Sie allerdings Tag für Tag als Erster am Schreibtisch sitzen, wirkt das eher wie ein Roboter als menschlich.

Grund #3: Sie riskieren einen schlechten Ruf

Am besten sind Sie dann auch noch so sehr in Ihre Arbeit vertieft, dass Sie nicht einmal ein Lächeln über die Lippen bringen, wenn Ihre Kolleginnen und Kollegen das Büro betreten. Oder noch besser: Sie werfen einen mahnenden Blick auf die Uhr und geben genervte Geräusche von sich. Würde ein solches Verhalten auf Sie nicht auch überheblich wirken? Selbst, wenn Sie es nicht dermaßen übertreiben, sondern „nur“ viel zu pünktlich sind, kann das Ihren Ruf im Team nachhaltig beschädigen. Erste Lästereien werden nicht lange auf sich warten lassen.

Sie wirken karrieregeil, egoistisch und wie ein Schleimer, der alles tun würde für eine Beförderung und um beim Chef einen Stein im Brett zu haben. Im schlimmsten Fall werden Sie sogar Opfer gezielten Mobbings. Eine interne Versetzung oder ein Jobwechsel können dann die einzige Möglichkeit zur Auflösung der Situation werden. Förderlich für Ihre Karriere war Ihre Überpünktlichkeit in dem Fall nicht – für Ihre Gesundheit, Ihre Zufriedenheit am Arbeitsplatz sowie Ihr Image ebenso wenig.

Grund #4: Sie ziehen den Fokus auf sich

Klar, dass Ihre Kolleginnen und Kollegen nur darauf warten, dass der immer steife, überkorrekte, karrieregeile, schleimige Roboter irgendwann auch einmal einen Fehler macht. Sie ziehen also unwillkürlich den Fokus auf sich und müssen mit entsprechendem Spott und gehässigen Kommentaren rechnen, wenn Sie doch einmal unpünktlich erscheinen – was sich auf Dauer wohl nicht vermeiden lässt. Die Chancen, dass Ihr Fehler dann unnötig aufgebauscht und an den Chef herangetragen wird, sind deutlich höher als bei einem Mitarbeiter, der ansonsten nicht durch ständige Überpünktlichkeit zu glänzen versucht. Sie setzen sich also ein Stück weit selbst unnötig unter Druck zur Perfektion.

Grund #5: Sie verärgern Ihr Team

Ihr Verhalten ist also weder für die Atmosphäre im Team noch für Sie selbst von Vorteil. Hinzu kommt, dass Ihre Teamkolleginnen und Teamkollegen eventuell das dumpfe Gefühl erhalten, Sie möchten diese ausstechen und auf der Karriereleiter überholen. Sie könnten sich von Ihnen herabgesetzt fühlen und Sie als unsozial abstempeln. Wieso? Weil Sie sich offensichtlich für „etwas Besseres“ halten und Ihre eigene Karriere über den Teamgedanken stellen.

Doch es gibt noch eine zweite Interpretationsmöglichkeit, welche sich ebenfalls nachteilig auf das gesamte Team auswirkt: Menschen neigen dazu, „Schwächere“ auszunutzen. Eventuell gehen Ihre Teamkolleginnen und Teamkollegen davon aus, dass Sie eine Menge Zeit haben, wenn Sie ja ohnehin viel zu früh am Arbeitsplatz sind. Also laden sie Ihnen zusätzliche Arbeit auf oder bitten um Mithilfe bei ihren eigenen Projekten. Wenn Sie nicht rechtzeitig lernen, Ihre Grenzen zu setzen und „Nein“ zu sagen, werden Sie schnell ausgenutzt.

Grund #6: Sie untergraben Ihr eigenes Selbstbewusstsein

So ironisch es klingt: Fehler erfordern ein Mindestmaß an Mut. Nur Menschen mit einem gesunden Selbstbewusstsein können zu Fehlern wie Unpünktlichkeit stehen und sich dafür entschuldigen – ohne gleich Angst um ihren Arbeitsplatz zu entwickeln.

„Der höhere Mensch hat Seelenruhe und Gelassenheit,
der gewöhnliche ist stets voller Unruhe und Aufregung.“
(Konfuzius)

Wenn Sie also über ausreichend Selbstbewusstsein verfügen, sich selbst sowie Ihren Fähigkeiten vertrauen und um Ihren Wert für das Unternehmen wissen, stellt auch eine Verspätung hin und wieder keinen Weltuntergang dar – weder für Sie persönlich noch für Ihren Arbeitgeber. Andersherum bedeutet das: Dass Sie um jeden Preis einen Fehler wie eine Verspätung zu verhindern versuchen, in diesem Fall durch eine übertriebene Pünktlichkeit, zeugt von wenig Selbstbewusstsein und strahlt auch genau dies aus. Und dass Arbeitnehmer mit geringem Selbstvertrauen nicht unbedingt ganz oben auf der Beförderungsliste stehen, ist kein Geheimnis.

Grund #7: Sie wirken unwichtig

Kennen Sie den Spruch: Wer etwas auf sich hält, der macht sich rar? Sie mögen ihn für dämlich halten, doch er hat seinen wahren Kern. Wer zu früh kommt und länger bleibt, also immer verfügbar ist, wird schnell übersehen und für unwichtig gehalten. Wären Sie wirklich wichtig, wären Sie schließlich stets gestresst, auf Geschäftsreise, Kundenterminen oder beim Chef im Büro, richtig? Sitzen Sie hingegen schon am Morgen 20 Minuten vor der Zeit an Ihrem Schreibtisch, lautet die logische Schlussfolgerung, Sie hätten nichts Besseres zu tun. Wenn Sie uns immer noch nicht glauben, beobachten Sie einmal aufmerksam, wer Ihnen im Büro am „wichtigsten“ erscheint. Wir sind uns sicher, es wird sich um eine Person handeln, die sich – bewusst oder unbewusst – rarmacht.

Grund #8: Sie schneiden sich ins eigene Fleisch

Wenn Sie der vorherige Grund #7 nicht überzeugt hat, so haben wir einen weiteren parat: Überpünktlichkeit ist schlichtweg Zeitverschwendung. Vorausgesetzt, diese Arbeitszeit wird Ihnen nicht als Überstundenangerechnet, verschenken Sie jeden Tag wertvolle Minuten, welche Sie anderweitig sinnvoller nutzen könnten. Nehmen wir einmal an, Sie sind tatsächlich jeden Morgen 20 Minuten zu früh im Büro. So haben Sie allein in einem Monat über sechs Stunden „verschwendet“. Der Leidtragende sind am Ende also Sie ganz alleine.

Grund #9: Sie werden nicht wertgeschätzt

Sollten Sie im Gegenzug auf Wertschätzung hoffen, zum Beispiel eine Beförderung, eine Gehaltserhöhung oder einfach ein Lob durch den Vorgesetzten, ist die Enttäuschung in der Regel vorprogrammiert.

Vorausgesetzt, Ihr Chef ist nicht selbst jeden Tag 20 Minuten zu früh am Schreibtisch, wird er Ihre Überpünktlichkeit mit großer Wahrscheinlichkeit übersehen.

Fazit: Überpünktlichkeit lohnt sich nicht!

Schlussendlich ist Überpünktlichkeit also nicht unbedingt karriereförderlich. Sie kann stattdessen beinahe ebenso schädlich werden wie Unpünktlichkeit. Doch noch viel wichtiger ist, dass Sie sich durch eine übertriebene Angst vor dem Zuspätkommen ins eigene Fleisch schneiden. Eine „Belohnung“ können Sie dafür nicht erwarten. Sie machen sich viel eher selbst zum Außenseiter und dadurch das (Berufs-) Leben schwer.

Sollten Sie das nächste Mal mehr als zehn Minuten zu früh am Arbeitsplatz sein, nutzen Sie die Zeit doch lieber für einen Spaziergang oder, um Ihre WhatsApp-Nachrichten zu beantworten und dadurch Freundschaften zu pflegen. Sind Sie hingegen jeden Morgen zu früh, weil zum Beispiel die öffentlichen Verkehrsmittel eine ungünstige Verbindung haben, sollten Ihre Kollegen sowie Ihr Chef das wissen. Dann lassen sich Fehlinterpretationen und Missverständnisse präventiv vermeiden.

Alles in allem ist Überpünktlichkeit am Ende immer noch die bessere Alternative als Unpünktlichkeit. Da kann Ihre Ausrede noch so gut sein…

 

Read the full article at: arbeits-abc.de

 

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